Auf dem Limeswanderweg in Murrhardt am 05. August

Nicht das Regenwetter, sondern die ungewöhnliche Hitzewelle von über 30°C, die schon tagelang über Deutschland lag, machte uns nachdenklich, ob die geplante Wanderung verantwortet werden kann. Nach Absprache mit den 9 erschienen Wanderfreunden haben wir uns einstimmig für die Wandertour entschlossen. Wie schon öfter erlebt, fiel der planmäßige Zug von Stuttgart Hbf. nach Murrhardt aus, sodass wir mit einer Stunde Verspätung an unserem Ausgangspunkt ankamen. Bei nun jetzt höher stehender Sonneneinstrahlung ging es aufwärts durch den Vorort von Murrhardt, vorbei an der noch schlafenden Villa Franck. An ein paar Schafen vorbei, die im Park den Schatten suchten, ging es hinein in die ersehnte etwas kühlere schattige Trauzenbach-Klinge. Der Weg führte uns auf einem leicht ansteigenden geschotterten Forstweg, bis ein schmaler Pfad in Richtung Hördter Mühle abzweigte. Bei dem trockenen Wetter war der Pfad gut begehbar, jedoch zum Teil steil aufsteigend, Dafür sahen wir uns vor Hindernissen durch quer liegende Baumstämme, die mit etwas Teamgeist zu überwinden waren. Wir erreichten die Hördter Mühle, die tief unten am Trauzenbach liegt, wo im Winter kein Sonnenstrahl hinkommt. Das Tor war verschlossen mit der Aufschrift, dass dieses „Morgen“ wieder geöffnet sei. Wir umgingen die Mühle, und stiegen steil auf aus der Klinge zum Ort Trauzenbach. Die ersehnte Wirtschaft in dem sehr ruhigen Ort war für immer geschlossen. So sammelten wir unsere Kräfte und erstiegen entschlossen den Heidenbuckel. Auf dem Heidenbuckel erwartete uns eine Rekonstruktion des römischen Limes mit einem Wachturm. Der an diesem Tag Wachhabende in Römermontur war bereit, uns über das Reich der Römer und das Leben am Limes zu informieren. Nach einer ausgiebigen Pause dort traten wir gestärkt den Rückweg an. Der Weg führte uns auf dem Limeswanderweg über die Höhe der Trauzenbachklinge durch eine hügelige Wiesenlandschaft, begrenzt von weitläufigen Wäldern und einsam liegenden Höfen. Durch die Nebenbäche des Trauzenbachs waren in der Landschaft tiefe Täler eingebettet, die mit viel Mühe zu überwinden waren. In Anbetracht der hohen Temperatur und dem Zeitverlust schlugen wir den kürzesten direkten Weg nach Murrhardt ein. Steil ging es abwärts bis zur Talsohle des Trauzenbach, wo wir gerne noch ein Fußbad genommen hätten, doch die Zeit erlaubte es uns nicht. Auf dem letzten Kilometer bis zum Bahnhof waren wir doch noch der prallen Sonne ausgesetzt. Jedoch war die Tour durch den hohen Anteil an Schatten insgesamt verträglich. In der am Bahnhof liegenden Gastwirtschaft konnten wir dann unseren Verlust an Flüssigkeit wieder auffüllen. Die Heimreise klappte besser, so dass wir nach Plan wieder zu Hause ankamen. Vielen Dank an alle Wanderfreunde, die es gewagt haben, die Tour bei extrem hoher Hitze mit mir durchzuziehen.
Achim Pitzer