Eine kleine Gruppe Wanderer machte sich am 23. Juni von Tamm aus, auf den Weg das kleine Fürstentum Liechtenstein zu erkunden. Am Tag der Ankunft starteten wir bei der Bergstation Sareis auf 2000 m über dem Meer mit unserer ersten Tour. Gemütlich ging es über nebelverhangene Wege abwärts nach Malbun. Weidende Kühe, pfeifende Murmeltiere, mit Orchideen übersäten Almwiesen und immer wieder Schaukelstationen begleiteten diesen abwechslungsreichen Weg nach unten.
Die 1. Etappe führte uns von Balzers im Süden Liechtensteins nach Triesenberg. Über die Burg Gutenberg, die umrahmt ist von Weinbergen, hatten wir eine umfassende Sicht auf unseren Weg und das nächste Ziel, das Walserdorf Triesenberg, das wir nachmittags nach einem steilen Aufstieg erreichen. Ein traumhaft schöner Ausblick aus unserem Hotel auf die Rheinebene verzauberte unseren Aufenthalt.
In der 2. Etappe führte uns der Weg zum Gehöft Profatscheng und genießen von hier einen fantastischen Blick auf das Rheintal. Auf einem Waldweg ging es steil bergab bis zur Ruine der Burg Schalun und zu einer verdienten Mittagsrast. Das nächste Ziel war das Schloss Vaduz und dann die Stadt Vaduz, die uns mit ihren Kunstwerken zu allerlei Schabernack verführt. Im verkehrsfreien Städtle führte uns der Weg entlang der Museumsmeile mit dem Kunstmuseum und der Hilti Art Foundation, dem Postmuseum, der Schatzkammer und dem Landesmuseum ins Regierungsviertel von Vaduz, welche wir ausgiebig besuchten. Dort lohnte sich der Blick auf das vom deutschen Architekten Hansjörg Göritz entworfene Landtagsgebäude und das daneben liegende Regierungsgebäude.
Die 3. Etappe führte uns zuerst an der fürstlichen Hofkellerei vorbei, die uns ihre exzellenten Weine probieren ließ. So erfrischt ging es zuerst nach Schaan und dann steil nach oben nach Planken, wo wir uns mit kaltem Brunnenwasser eine Erfrischung holten. Auf einem Bergwanderweg erfolgte der sehr steile und anstrengende Abstieg nach Nendeln.
In der 4. Etappe konnten wir uns etwas von den anstregenden Auf- und Abstiegen des vergangenen Tages erholen. Es ging zum Sportpark Eschen mit einem erfrischenden Kneipbad. Bei Krest genossen wir die schöne Aussicht und folgen einem Teilstück des Historischen Höhenwegs. Wieder ging es hinunter bis zum Kirchhügel in Bendern und am Rhein entlang bis zur Freizeitanlage in Gamprin mit dem idyllischem Badesee Grossabünt. Leider regnete es genau zu diesem Zeitpunkt, so dass wir auf das Badevergnügen verzichteten. Über einen Fuhrweg wanderten wir anschließend durch den Kratzera-Wald bis ins Dorfzentrum von Ruggell.
In unserer letzten, längsten und 5. Etappe liefen wir auf den Binnendamm weiter ins Ruggeller Riet, ein rund 90 Hektar großes Naturschutzgebiet im Norden Liechtensteins. Fauna und Flora bieten dem Naturliebhaber ein herrliches Naturerlebnis, das wir durch zahlreiche klappernde Störche erleben durften. Nach dem flachen Riet folgte dann der steile Anstieg nach Schellenberg, wo wir zuerst die Ruinen der Unteren Burg passieren. Am Kloster vorbei führte uns der Weg schließlich ins Dorfzentrum von Schellenberg und nach Hinterschellenberg, nahe der österreichischen Grenze. Ein schmaler Wanderpfad führte uns durch den Wald bis zur Oberen Burg Schellenberg. Über einen ehemaligen Schmugglerpfad ging erst wieder hinunter ins Dorfzentrum von Mauren. Über heiße asphaltierte Wege gelangten wir zum Mauerer Riet und endlich – bei schweißtreibenden Temperaturen – kamen wir zur Grenze Liechtenstein – Österreich.
Am 29. Juni unserem Abreisetag, entschieden sich die beiden Fahrgruppen zwei unterschiedliche Abschlusstouren zu machen. Einmal den Fürstensteig zu gehen und zu erleben. Und die andere Gruppe fuhr nach Steg, um das Saminatal mit dem Malbuner Bach zu erleben. Für jede Gruppe war das ein traumhaft schöner Abschluss unserer Reise durch das kleine Fürstentum Liechtenstein.
In Vaduz erhielten alle 7 Mitwanderer*innen eine Finisher Urkunde für den 75 km langen Lichtenstein-Weg mit 2000 Höhenmeter, verliehen von Sarah Kramer, der Leiterin Front-Office Liechtenstein Marketing und noch diverse andere nette kleine Geschenke.
Claudia Becker und die Mitreisenden Angelika, Birgit, Brigitte, Karena, Jürgen und Willi