Wanderung Heslacher Blaustrümpflerweg am Donnerstag, den 17. Juni

Unter Einhaltung der gelockerten Hygienevorschriften konnten 8 Wanderfreunde die erste Gruppenwanderung in diesem Jahr bei schönstem Wetter mit einer ungewöhnlich hohen Temperatur angehen. Mit dem VVS erreichten wir ohne große Wartezeiten unseren Ausgangspunkt der Wanderung, den Marienplatz in Stuttgart. Von hier starteten wir den Blaustrümpflerweg in der Höhenlage rund um Heslach. Der Sage nach sollen die Heslacher anno 1519 den württembergischen Herzog verraten haben. Als Strafe dafür wurde angeordnet, dass alle Heslacher zum Sonntagskirchgang blaue Strümpfe tragen müssen.

Steil ging es aufwärts zur Karlshöhe über die berüchtigten Stuttgarter Stäffele. Wegen des herrlichen Blickes auf die Innenstadt trifft sich hier die Jugend, besonders bei Festtagen mit Feuerwerk. Ein Biergarten darf hier nicht fehlen. Wir durchquerten einen alten Park, der uns auf die Hasenbergsteige führte. Am Wegesrande passierten wir alte Fabrikantenvillen, die heute Anwaltskanzleien und Steuerberaterbüros beherbergen. Ein Aussichtspunkt gewährte uns einen weiten Blick auf den Stuttgarter Westen. Eine Stuttgarterin unter uns konnte uns die Namen und Funktion von den herausragenden Gebäuden benennen. Der markierte Weg führte uns weiter zwischen Schrebergärten und alten Villen, in denen die Stuttgarter während des Krieges Zuflucht fanden. Durch den angrenzenden Wald ging es abwärts in die Talsohle zum Südheimer Platz. Hier erreichten wir die Talstation der historischen Standseilbahn, die auf dem Gegenhang zum Waldfriedhof führt. Der steile Aufstieg von 28% wurde uns dadurch erspart. Die im Schatten von großen Bäumen liegende sehr gepflegte Friedhofs-Anlage ist mit Familiengräbern von namhaften Stuttgartern belegt. Der Weg führte uns durch den Waldfriedhof zum Dornhalden-Friedhof, der vor Jahren für Aufregung sorgte, als die Terroristen Ensslin, Baader und Raspe hier beigesetzt wurden. Der Friedhof ist auf einem ehemaligen Schießübungsplatz angelegt. Erdwälle und alte Gebäude weisen noch darauf hin. Durch den angrenzenden Wald erreichten wir den Stadtteil Haigst. Unterwegs kamen wir an einem Teich vorbei, in dem ein Fischreiher ungestört auf Beute lauerte. Für eine Einkehr waren wir für die Stuttgarter Gastronomie zu früh. Wir nutzten die Zeit, von einer Aussichtsplattform, nochmals einen grandiosen Blick auf Stuttgart, eingeschlossen von Weinbergen, zu werfen. Von der Haltestelle Haigst fuhren wir mit der Zahnradbahn steil nach unten zurück auf den Marienplatz.

Bei der Hitze fanden wir ein Restaurant mit einer Außenbewirtung, wo wir unsere verlorene Flüssigkeit wieder auffüllen konnten. Der VVS brachte uns um 18:30 Uhr zurück nach Tamm.

Mein Dank an die Teilnehmer der Wandergruppe, die mich trotz der Hitze begleitet haben!

Achim Pitzer